In Leipzig ereignete sich der erste Kernkraft-Störfall der Geschichte.
Beim Versuch L-IV, der im Physikalischen Institut in der Linnéstraße stattfand, strömte am 23. Juni 1942 Luft in den ersten funktionsfähigen Prototyp eines Atomreaktors. Das löste eine unbeabsichtigte Wasserstoffreaktion aus, die den Apparat auf 1.000 °C erhitzte. Erst nach zwei Tagen kam der Vorgang zum Stillstand und hinterließ ein Gemisch aus Uran-Schlamm und Aluminium.
Den Physikern um Werner Heisenberg und Robert Döpel war es gelungen, in einem Kernreaktor Neutronen zu vermehren, statt sie zu verbrauchen. Damit wurde die erste Atomenergie erzeugt, aber zugleich auch ein erster Einblick in die Risiken dieser Energiequelle gegeben.
Quelle: Zeit Online